Silofolien, Netze und Garne abgeben und dabei die Umwelt schonen
Mit dem Start der Winterfütterung fallen auf vielen Bauernbetrieben wieder Silage- und Stretchfolien sowie andere Agrarkunststoffe an. Statt diese in der Kehrichtverbrennung zu entsorgen, gibt es eine wirtschaftlich interessante und umweltfreundlichere Alternative: Gebrauchte Folien bei einer der 124 ERDE-Sammelstellen abgeben. Im letzten Jahr konnte ERDE Schweiz bereits rund 2’500 Tonnen Agrarkunststoffe sammeln und die Silo- und Stretchfolien dem Recycling zuführen.
Nach einem heissen Sommer mit Gewittern und starken Regenfällen startet für viele Bäuerinnen und Bauern die Winterfütterung im Stall. Besonders auf Betrieben, die Futter mit Siloballen haltbar machen, fallen dabei grosse Mengen an Silage- und Stretchfolien sowie weitere Agrarkunststoffe an, die nach Gebrauch entsorgt werden müssen. Statt diese in der Kehrrichtverbrennung zu entsorgen, lohnt sich die Abgabe bei einer der rund 124 ERDE-Sammelstellen: Sie ist umweltfreundlicher und in der Regel auch günstiger. Im vergangenen dritten Sammeljahr konnte ERDE Schweiz rund 2’500 Tonnen Agrarkunststoffe sammeln und die Silo- und Stretchfolien dem Recycling zuführen – ein wichtiger Beitrag zur Kreislaufwirtschaft in der Landwirtschaft.
So funktioniert die Sammlung
Damit die Rücknahme reibungslos gelingt, ist es wichtig, dass Folien, Netze und Garne sauber voneinander getrennt und frei von Fremdstoffen angeliefert werden. Am besten wird die Folie gleich nach dem Öffnen grob gereinigt und in BigBags, Containern, Paloxen oder den ERDE- Schweiz Sammelsäcken gesammelt. Besonders für die separate Sammlung von Netzen und Garnen stellt ERDE Schweiz diese kostenlosen Sammelsäcke zur Verfügung.
Wirtschaftlich interessant und regional flexibel
Die Kosten für die Abgabe der gebrauchten Agrarkunststoffe hängen von Transportwegen und Sammelstelle ab, liegen aber in den meisten Fällen unter den Entsorgungspreisen der Kehrichtverbrennung. ►Online finden sich alle bestehenden Sammelstellen und die Annahmebedingungen. Fehlt eine in der Nähe, können Betriebe auch selbst eine ►Sammelstelle eröffnen. Das deutsche Unternehmen RIGK unterstützt als Systembetreiber bei Organisation, Kommunikation und Dokumentation.
Recycling über Grenzen hinweg – wirksam und sinnvoll
Da es in der Schweiz kaum Kapazitäten für das Recycling von Agrarkunststoffen gibt, werden die gebrauchten Agrarkunststoffe auch ins europäische Ausland transportiert. Unabhängige Prüfer bestätigen den Prozess und zertifizieren die stoffliche Verwertung. Allein 2024 konnten durch das Recycling und dem erneuten Einsatz dieser Kunststoffe rund 1’390 Tonnen CO₂ eingespart werden – verglichen mit dem Einsatz von neuem Kunststoffrohstoff (Primärmaterial) bei der Herstellung der Neuware, wie zum Beispiel Silofolien. Die Transportemissionen sind dabei bereits eingerechnet und machen weniger als 8 % der Gesamtbilanz aus. Der entscheidende Beitrag zur Klimabilanz entsteht durch die Vermeidung der energieintensiven Produktion von Primärmaterial und somit dem Einsatz von Recyclingmaterial. So bleibt das Recycling selbst über längere Transportwege ökologisch sinnvoll, schliesst den Wertstoffkreislauf und schützt nachhaltig die Ressourcen.
Noch viel Potenzial
In der Schweiz werden aktuell nur ca. ein Drittel der gebrauchten Silofolien recycelt. Das Potenzial ist folglich noch gross, wirtschaftlich wie umwelttechnisch. Gebrauchte Agrarkunststoffe zu sammeln und zu recyceln, macht einen Unterschied!